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"Orient und Okzident sind nicht mehr zu trennen", schreibt Goethe in seinem West-östlichen Diwan. Sind sie aber doch... Wenn man die abendländische klassische Musik und die Kunstmusik des Orients studiert, stößt man auf Hindernisse und Unvereinbarkeiten, die größer kaum sein könnten: Schon der Barockviolinist Giuseppe Tartini festigte mit seiner Entdeckung der sogenannten "Tartini-Töne", der sogenannten "Terzi Suoni", bereits um 1715 theoretisch die Naturgesetzlichkeit der europäischen Harmonik. Was aber ist dieser "Terzo Suono", was sind diese geheimnisvollen "dritten Töne", die erscheinen, wenn ein Streicher reine Intervalle spielt? Der italienische Meistercellist Alejandro Biancotti führt sie uns vor und klärt damit eines der Geheimnisse der italienischen Violinschule des Giuseppe Tartini auf.
Doch was sind dann die arabischen oder türkischen Vierteltöne, die Töne zwischen den Tönen, die in der Musiktheorie des Orients so viel beschrieben werden und auch heute noch erklingen?
Gibt es "Vierteltöne" auch in der Obertonreihe? Ist das Spiel mit Vierteltönen etwa der Reiz des Ungeraden, Ungereimten? Wie klingt es, wenn ein israelischer Chor mit einem palästinensischen Chor, der Vierteltöne kennt, gemeinsam singt? Kann das gutgehen? In dieser Sendung ist es zu erleben, unter anderem mit "Voices for Peace" und Timna Brauer im Interview.
Unsere Hör-Reise führt von Norditalien bis in einen kleinen Musikalienladen mitten in Istanbul, dann nach Israel und Palästina und zuletzt in den Libanon ...