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Was ist der Klang Venedigs, die Musik dieser Stadt? Das Stimmengewirr, die Schritte, die durch Gassen hallen, das Lachen, das Rufen ... und dazwischen wieder diese seltsame Stille? Die venezianische Stille ist anders als anderswo. Wellenschlagen an den alten Steintreppen hier und da ist manchmal das einzige Geräusch, unterbrochen nur vom Brummen der Wassertaxis und Vaporetti, besonders wenn man den Klängen des Canale Grande lauscht, mit dem Mikrofon unterwegs auf den verebbenden Spuren des Karnevals. Musik aus Venedig und Musik aus Venezien, aus der Lagune, so wie sie in den sechziger Jahren beim „Canzoniere Popolare Veneto“ klang, Gondellieder und Opernarien. Venedig hat über Jahrhunderte die Musiker inspiriert und die Musikgeschichte Europas beeinflusst, schon vor Gabrieli und Monteverdi. Die Folklorebewegung in Italien dagegen sammelte in den sechziger und siebziger Jahren das, was die einfachen Leute so sangen. Mit Aufnahmegeräten waren Musiker unterwegs, um Lieder festzuhalten und daraus Canzoniere, Sammlungen zu machen, die sie später aufführten: Aber auch Musica colte, also kultivierte, aufgeschriebene Musik kann im venezianischen Dialekt sein, wie die Gondellieder im Sechsachteltakt ...