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Lateinische Messe-Kompositionen von Bach bis Verdi kennen wir in der abendländisch-klassischen Musik als klingende Zeugnisse des Glaubens. Die „Misa Flamenca“ aus Andalusien aber ist tiefgreifende Flamencomusik mit Gitarre, Chor und Flamencogesang. Sie hat genau denselben Verlauf wie eine katholische Messe, gesungen wird sie auf Spanisch. Und sie berührt uns auf einer anderen Ebene, so wie uns auch die Musik des Flamenco innerlich rhythmisch bewegt und mitreißt. Da sind „Cantes Gitanos“ voller Härte, Schmerz und Jubel etwa, sie stehen in der Position des "Credo", oder „Cantes des Malaga“ mit Cachon, Gitarre und Zimbeln im „Gloria“. Sie bezeugen die tiefe Gläubigkeit Andalusiens im sogenannten „Cante Jondo“ des Vorsängers, im "tiefinnerlichen Gesang" des Flamenco. Und an Ostern, nach dem Ende der „Semana Santa“, der sogenannten Heiligen Woche, erleben wir einen Straßen-Umzug akustisch noch einmal mit, bevor komponierte Messen aus Lateinamerika erklingen. Wo einst religiöse Riten indianischer Kulturen ausgeübt wurden, finden wir imposante steinerne Zeugnisse katholischen Glaubens, Kirchen, die genau auf den heiligen Orten errichtet wurden. Mitreißende Klänge aus der kreolischen Welt prägen die "Misa Criolla" des Komponisten Ariel Ramirez in einer Aufnahme aus Argentinien … Eine Chormusik voller Emotionalität und tiefempfundener Religiosität!