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Shmuel Barzilai, Oberkantor des Wiener Stadttempels zeigt mit seinen künstlerischen Interpretationen wie wunderschön und berührend kantoriale Synagogal-Gesänge klingen können. Jüdisches Wien, das bedeutet eine über tausend Jahre alte Geschichte des Nebeneinanders der Religionen, der Heimischkeit, der Musik und der Unterhaltung der Weltklasse. Die Szene der Liedermacher und Kabarettisten florierte ganz besonders im Wien des beginnenden zwanzigsten Jahrhunderts. Populäre jüdische Künstler sorgten damals fürs typische Wiener Flair, es sind Namen, die bis heute nicht vergessen sind ... Und nach 1945? Nein, wir haben auch ihn natürlich nicht vergessen den Kreisler, den „Taubenvergifter im Park" und bekennenden Nichtmehr-Österreicher. Auch Georg Kreisler überlebte nur im Exil. In ganz Wien kennt man aber auch den Namen des jüngst erst verstorbenen Arik Brauer, der Austro-Pop-Liedermacher und Künstler des Wiener Phantastischen Realismus. Seine Tochter ist die Sängerin Timna Brauer, eine der hervorragendsten zeitgenössischen Interpretinnen europäischer und jemenitisch-jüdischer Musiktraditionen. „Die Brauers“ lassen uns in Aufnahmen mit der ganzen Familie tief in familiäre Traditionen, ihre Religiosität und Rituale blicken. Wien bleibt Wien, dieses bunte, fantastische, wehmütige und gleichzeitig bittere Wien der Vielfalt wird nie vergehen.
Literaturempfehlung:
Günther Schwarberg: Dein ist mein ganzes Herz. Die Geschichte von Fritz Löhner-Beda, der die schönsten Lieder der Welt schrieb, und warum Hitler ihn ermorden ließ
Steidl, Göttingen, 2000 (German), ISBN 978-3-88243-715-7 (hardback) ISBN 978-3-88243-892-5 (paperback)